Von Walter Schubert
Der neue stellvertretende Vorsitzende, Thorn Seidel, sieht Unterschiede zu den bekannten Parteien. „Wir sind ein Verein aus Wermelskirchen und für Wermelskirchen. Wir sind nicht eingebunden in Landes- oder Bundespolitik, und wir sind auch nicht an Weisungen oder Vorgaben gebunden.“
Die neuen Vorsitzenden wollen nicht alles ändern, aber doch einiges auf einen aktuellen Stand bringen. „Unerlässlich ist heute ein attraktiver Internetauftritt“, meint Seidel. Fast jeden Donnerstag um 19.30 Uhr treffen sich Mitglieder im Katt-Bistro. „Bürger, die sich informieren wollen, die ein Anliegen haben oder Vorschläge und Kritik loswerden wollen, sind willkommen“, betont Kind.
Geplant sind mehr öffentliche Diskussionen und eine verstärkte Wahlkreisbetreuung. Mit jeweils 15.000 Vereinszeitungen informiert die WNKUWG zweimal im Jahr fast alle Haushalte in Wermelskirchen. Die beiden Kommunalpolitiker sind sicher, dass der Verein in den vergangenen Jahren vieles angestoßen und auf den Weg gebracht hat. „Wir sind sicher manchmal unbequem und dem einen oder anderen auch mal lästig. Bei der Menge an Anträgen und auch bei der Qualität sind wir sicher an der Spitze“, sagen Kind und Seidel.
„Vor Jahren haben wir uns für die B51n, die heutige Dellmannstraße, stark gemacht. Wir haben uns auch für die Parkplätze am Weihnachtsbaum eingesetzt.“ Manches sehen sie kritisch. „Statt einem Jugend-Freizeitpark hinter Lidl würden wir lieber einen lebendigen Park für Jung und Alt in den Hüppanlagen sehen. Und dass der Erlös beim Loches-Platz mit einem auswärtigen Investor geringer ausfällt, war auch nicht nötig.“ Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit werden immer wieder genannt. „Wir plädieren für einen städtischen Ordnungsdienst und sind sicher, dass sich diese Mitarbeiter durch die Einnahmen selbst finanzieren“, sagt Kind.
Als Verein gibt es keine feste Wählerschaft. „Wahrscheinlich müssen wir mehr tun, um zu überzeugen und Bürger zu gewinnen“, sagt Kind. Bei der letzten Kommunalwahl erreichte die WNKUWG mit 11,4 Prozent den dritten Platz hinter CDU und SPD. „Beim nächsten Mal wollen wir auf dem zweiten Platz landen“, nennen die beiden das ehrgeizige Ziel.